Ja
zur Offenen Ganztagsschule - aber mit kompetentem Träger!
23.03.07:
Nach den Sommerferien 2007 werden voraussichtlich vier Geilenkirchener
Grundschulen den Betrieb als offene Ganztagsschule aufnehmen.
Die letzten politischen Entscheidungen dafür sind nunmehr
in der Ratssitzung am 28.02.2007 getroffen worden.
In dieser Sitzung galt es vom Rat zu beschließen, wem
die Trägerschaft für die Offene Ganztagsschule zukünftig
übertragen werden soll. Eine Entscheidung, die bedeutende
Folgen haben kann, geht es doch um nicht weniger als die Bildung
unserer Kinder und damit um deren spätere berufliche
Zukunft. Kaum einer würde da wohl widersprechen, wenn
man sagt, dass nur dem besten Träger die Zukunft unserer
Kinder anvertraut werden sollte und dass dieser Träger
daher mit besonderer Sorgfalt und unter Würdigung objektiver
Qualitätskriterien ausgewählt werden sollte.
Kaum einer - außer der CDU-Fraktion. Doch der Reihe
nach!
Rückblick:
Was bisher geschah
Es
begann damit, dass zwei Träger Interesse an der Trägerschaft
bekundet hatten: Die Malteser Werke gGmbH und die AWO. Während
die AWO bereits in anderen Städten die Trägerschaft
offener Ganztagsschulen vorweisen konnte und somit bereits
ein gewisses "Know-How" gesammelt hat, bewarb sich
mit der Malteser Werke gGmbH ein gänzlich neuer Träger.
Nun ist `neu` ja nicht unbedingt mit `schlecht` gleichzusetzen,
aber die Konzeptpräsentation der Malteser Werke gGmbH
im Ausschuss für Schule, Jugend und Soziales vermittelte
nicht gerade einen kompetenten Eindruck: "Wenn ich das
Wort `Konzept` in dem Zusammenhang höre, muss ich aufpassen,
nicht laut drauflos zu lachen! Was da vorgestellt wurde, ist
kein Konzept, sondern bestenfalls aus dem Lehrbuch abgeschriebene
Allgemeinaussagen. Wichtige Punkte sind völlig ungeklärt
geblieben: Mit welchem Personal wird die Offene Ganztagsschule
betrieben?; wie wird die Verlässlichkeit in den Ferien
sichergestellt?; wie kann man in Gillrath ohne Turnhalle die
Offene Ganztagsschule betreiben?" stellte Christian Kravanja
für die BÜRGERLISTE fest. "Wir befürworten
ausdrücklich die Offene Ganztagsschule, aber das `Konzept`
der Malteser Werke gGmbH ist einfach zu dünn als dass
wir uns dafür mit gutem Gewissen entscheiden könnten!".
CDU
bevorzugt einen Träger, der ihr ideologisch nahe steht
Durch
die Stimmen der CDU-Fraktion und gegen den Widerstand der
Oppositionsfraktionen wurde der Malteser Werke gGmbH in der
Ratssitzung vom 28.02.2007 dann trotzdem die Trägerschaft
übertragen. Den zweiten Bewerber - die AWO - hatten Bürgermeister,
Verwaltung und CDU-Fraktion gar nicht mehr zu Wort kommen
lassen: "Die Auswahl der Bewerber ist Geschäft der
laufenden Verwaltung und daher der Verwaltung vorbehalten"
hatte Bürgermeister Borghorst dazu erklärt.
Zu den Gründen, warum die CDU-Fraktion sich schließlich
trotz dünnen Konzeptes für die Malteser entschieden
hatte brachte es CDU-Fraktionschef Wolff schließlich
auf den Punkt: "Wir, die CDU-Fraktion, bevorzugen einen
Träger, der uns ideologisch nahe steht".
So
bekommt die Entscheidung für die Malteser Werke gGmbH
einen ganz faden Beigeschmack: Es wird der Eindruck erweckt,
als habe die CDU den Bewerber nicht nach Qualifikation, sondern
nach politischer Gesinnung ausgewählt und der SPD-nahen
AWO daher frühzeitig keine Chance eingeräumt.
"Familienbande"
Und
noch eine weitere Sache ist bemerkenswert: Der Stadtbeauftragte
der Malteser Werke gGmbH ist Dr. Lakenberg. Von ihm werden
die Geschicke der Malteser auf dem Gebiet der Stadt Geilenkirchen
gelenkt und der Kontakt zur Stadt Geilenkirchen gepflegt.
Seine Malteser hatten von Bürgermeister Borghorst die
Gunst erworben, als einziger Bewerber ihr Konzept vorstellen
zu dürfen. Böse Zungen behaupten: Es ist in solchen
Fällen halt immer hilfreich, Schwiegervater des Bürgermeisters
zu sein! Denn genau das ist Dr. Lakenberg: der Schwiegervater
von Bürgermeister Borghorst. Dies mag bei der Entscheidung
für die Malteser Werke gGmbH möglicherweise zwar
keine Rolle gespielt haben. Aber: unter diesen Gegebenheiten
den zweiten Bewerber (AWO) gar nicht erst zu Wort kommen zu
lassen ist wenig geschickt von Borghorst und verstärkt
die ohnehin schon bestehenden Zweifel an der objektiven Auswahl
des Bewerbers nochmals.
Ausblick
Wenn
zu Beginn des Schuljahres 2007/2008 die Offene Ganztagsschule
in Geilenkirchen mit den Malteser Werke gGmbH als Träger
startet, wird sich zeigen ob die Entscheidung in der Ratssitzung
am 28.02.2007 richtig war. Wir von der BÜRGERLISTE werden
jedenfalls die weitere Entwicklung aufmerksam beobachten und
gegebenenfalls eingreifen, falls uns dies notwendig erscheint.
Bis dahin setzen wir unser Vertrauen in den Willen der Malteser,
einen guten Einsteig in das Geschäft der Offenen Ganztagsschule
zu schaffen und wünschen ihnen und unseren Kindern dabei
ein gutes Gelingen.
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